ADHS - Transition (Teil 2)

Shownotes

Im Jugendalter kommt bei vielen Patienten der Punkt, an dem sie ausprobieren möchten, wie sie die Lebensgestaltung und den Alltag ohne die Einnahme von Medikamenten bewältigen können. Dr. Jürgen Fleischmann hält insbesondere auch in dieser Lebensphase weiter engen Kontakt zu seinen Patienten und spricht dies dann direkt an: „Dein Job als Jugendlicher ist herauszufinden, wer du bist und was du kannst. Wenn du denkst, dass dieses Bild mit Medikamenten dir nicht gerecht wird, dann lassen wir die Medikamente weg. Wir unterhalten uns mindestens einmal im Monat wie es dir geht und dann entscheiden wir gemeinsam, ob du es ohne Medikamente schaffst oder ob du für bestimmte Situationen in deinem Leben Unterstützung brauchst.“ Für den weiteren Therapieerfolg ist es wichtig, den Jugendlichen ernst zu nehmen und die Zielvereinbarungen gemeinsam festzulegen. Um den Wechsel für Jugendliche zu einem Erwachsenenarzt bzw. neuem Arzt oder Therapeuten zu erleichtern und die Suche nach einem geeigneten Behandler zu unterstützen, hat der ADHS Expertenrat Transitionsbögen mit wichtigen Informationen für die Weiterbehandlung erstellt. Diese Transitionsbögen enthalten beispielsweise Informationen zu Diagnose, Zeitpunkt der Diagnosestellung, eventuellen Begleiterkrankungen, Medikamentenverordnung, Psychotherapie, Adhärenz, Vitalparameter etc. Sie können unter folgendem Link online bearbeitet oder heruntergeladen werden: https://www.expertenrat-adhs.de/transitionsbogen/. In der Kinder- und Jugendmedizin ist es wesentlich, die Patienten ihrem Entwicklungsstand entsprechend zu begleiten und sie in die Planung und Zielsetzung der Therapie einzubeziehen, um ihre Lebensqualität und Selbstständigkeit zu verbessern. Bei Erreichen einer gewissen Reife und Selbstständigkeit ist es ein wichtiger Schritt, den Übergang zu einem Erwachsenenpsychiater zu empfehlen. Jugendliche nehmen Termine beim Erwachsenenarzt oftmals erst weiter gemeinsam mit ihren Eltern wahr. In einigen Fällen sind Jugendliche, wenn sie dann erstmalig alleine den Arzttermin wahrnehmen, auch etwas überfordert mit der Situation. Hier kann Patienten das Angebot helfen, dass sich die Behandler aus der Kinder- und Jugendmedizin und Erwachsenenmedizin austauschen. „Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, lokale Netzwerke zu haben, die über eine reine Adressenbörse hinausgehen. Sondern vielmehr, dass man auch miteinander in das Gespräch kommt, um voneinander zu lernen und von der gegenseitigen Erfahrung zu profitieren“, so PD Dr. Daniel Alvarez-Fischer.

Ärzte und Therapeuten können über die interdisziplinäre Vernetzungsplattform ADHS Netzwerk in Kontakt treten, Wissen teilen und sich austauschen https://adhs-netzwerk.de

Weitere Informationen zum Thema ADHS finden Sie unter www.adhs-ratgeber.com; www.expertenrat-adhs.de; www.medice.com; www.gemeinsam-adhs-begegnen.de