Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)

Shownotes

„Eine DiGA ist eine Art Online-Programm oder man kann auch sagen App auf Rezept. Die letztere Beschreibung greift für mein Verständnis jedoch zu kurz. Digitale Gesundheitsanwendungen unterstützen Patienten dabei, mit einer Krankheit besser zurecht zu kommen und die Symptome zu reduzieren“, so Dr. Alexandra Widmer. Diese können ausschließlich von Ärzten und Psychotherapeuten verschrieben werden. Im Gegensatz zu sogenannten Gesundheits-Apps, die in App-Stores heruntergeladen werden können, müssen DiGA u. a. klinische Evidenz und Datensicherheit nachweisen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfARM) prüft DiGA auf die Einhaltung verschiedener Anforderungen. „Jede DiGA hat andere Inhalte, vom Monitoring der Symptome, einer Chat-Möglichkeit bis hin zur Edukation zu einer bestimmten Erkrankung. Die Vielfalt der Wirkkomponenten macht es oft schwierig herauszufinden, was zu welchen Patienten passt“, berichtet Dr. Widmer. Die Fachärztin sieht DiGA auch als Werkzeug, mit dem Lebensstiländerungen im Sinne der Verhaltensmedizin gefördert und diese auch sichtbar gemacht werden können. Anhand eines anonymisierten Patientenfalles beschreibt Dr. Alexandra Widmer die Möglichkeiten und Erfolge der Anwendung einer DiGA. Auch in Bezug auf Versorgungslücken, insbesondere im ländlichen Bereich in der psychotherapeutischen Versorgung können DiGA eine Unterstützung bieten. „Die Kombination aus digitaler Lösung und einem psychotherapeutischen Gespräch ist äußerst wichtig“, weiß Dr. Alexandra Widmer. DiGA sieht die Fachärztin als Empowerment für Patienten und als Unterstützung, nicht aber als Ersatz für die medizinische bzw. therapeutische Behandlung. Die Verschreibung einer DiGA bedeutet für den Arzt erst einmal zusätzlichen Zeitaufwand, da die Anwendung erklärt werden muss. Hierbei sollte die digitale Kompetenz der Patienten berücksichtigt werden, ebenso wie individuelle Präferenzen. Zudem ist der Prozess für den Patienten, bis die DiGA genutzt werden kann, komplizierter als einfach nur in die Apotheke zu gehen, dort ein Rezept vorzulegen und ein Medikament zu erhalten. Für Ärzte und Therapeuten besteht die Möglichkeit, einen Testzugang zur DiGA zu nutzen. „Ich glaube es ist die Zukunft, meine Prognose ist, dass es keine Heilmittel, keine Medikamente geben wird, die nicht durch eine digitale Lösung mitbegleitet werden“, stellt Dr. Alexandra Widmer fest.

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