Erfahrungen einer ADHS-Betroffenen

Shownotes

„Ich möchte Mut machen, ADHS nicht nur als eine Störung wahrzunehmen, sondern auch als eine Bereicherung“, so Ina Cross, 53 Jahre alt. Bei ihr wurde erst kürzlich eine ADHS diagnostiziert. Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern erzählt aus ihrer Lebens- und Berufserfahrung. Sie ist vielseitig und arbeitet in unterschiedlichen Bereichen, wie beispielsweise als Schauspielerin, Tierarzthelferin, im Catering und auch als Pflegekraft. „Schauspielerin ist mein Traumberuf und ich kann davon meine Familie ernähren. Kräftemäßig konnte ich die an mich gestellten Herausforderungen immer annehmen. Oft galt es jedoch, 15 Löcher mit 10 Fingern zu stopfen – also immer ein Stückchen hinten dran, aber immer auf der Suche nach Lösungen“, erzählt Ina Cross. Bis die ADHS-Diagnose vor etwa einem halben Jahr gestellt wurde, hat sie ihr Leben oftmals so wahrgenommen, als ob immer alles zu viel ist. Daraus wird leicht ein Selbstläufer und der Fokus liegt auf diesen Wahrnehmungen, berichtet sie. Heute versteht sie sich und auch ihre Kinder besser, die ebenfalls von einer ADHS betroffen sind. „Rückblickend habe ich jedoch nicht nur ein gütiges, sondern auch ein trauriges Auge. Ich hätte die Diagnose gerne eher erhalten. Dann hätte ich im Laufe meines Lebens besser auf mich Acht geben können. Jahrzehnte habe ich damit verbracht zu denken, dass ich irgendwie nicht richtig bin. Jetzt weiß ich, dass mein Gehirn Dinge einfach anders macht und kann damit besser umgehen“, stellt Ina Cross fest. Die Erfahrung zeigt, dass spätestens in den Wechseljahren eine nicht diagnostizierte und unbehandelte ADHS zu Schwierigkeiten führen kann. Mittlerweile geht Ina Cross ihren Alltag anders an, auch in Bezug auf Ihre Kinder. Bis die leidenschaftliche Schauspielerin die Zusage für einen Psychotherapieplatz erhält und die Therapie beginnen kann, versucht sie sich unter anderem mit Sport und Entspannung zu helfen. Auch die Konzentration auf die positiven Aspekte einer ADHS ist ein Tipp von ihr für einen besseren Umgang mit der Störung.

Weitere Informationen zum Thema ADHS finden Sie unter www.adhs-ratgeber.com; www.expertenrat-adhs.de; www.medice.com; www.gemeinsam-adhs-begegnen.de Informationen zu der im Podcast erwähnten Publikation in SageJournals: TikTok und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung: Eine Querschnittsstudie zur Qualität von Social-Media-Inhalten https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/07067437221082854